Rallye Deutschland: Ford Fiesta RS WRC wie Top-Favorit Sebastian Loeb glücklos.

Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Ford) verpassen durch Reifenplatzer auf der längsten Wertungsprüfung der Rallye Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Baumholder erstmals in dieser Saison das Podium. Auch Seriensieger Sebastian Loeb verpasst neunten Deutschland-Sieg in Folge durch Reifenschaden auf Baumholder.

Trier (Info Ford/pb): Bei der Rallye Deutschland, neunter von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2011, pilotierten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila ihren Ford Fiesta RS WRC zum Auftakt in WP 1 zur ersten Asphalt-Bestzeit, werden aber dann von diversen Problemen zurückgeworfen und belegen letztlich nur Platz 4. Auch Top-Starter Sebastian Loeb (Citroen) verliert durch Reifenschaden alle Siegchancen, wird aber noch Zweiter und gewinnt die Power Stage „Circus Maximus“ in Trier um die Porta Nigra. sebastianloebbild4.jpg
Der WM-Lauf rund um Deutschlands älteste Stadt Trier gilt wegen der sehr unterschiedlichen Charaktere der Wertungsprüfungen als sehr anspruchsvoll – über drei Tage am vergangenen Wochenende verschärfte das kaum berechenbare Wetter die Schwierigkeiten zusätzlich. Die 19 WP des deutschen WM-Laufs über zusammen 359,59 Kilometer führten über die engen, welligen Weinberg-Wege an der Mosel sowie die schnellen Landstraßen im Saarland.
Die wohl härteste Prüfung stellten erneut die beiden Wertungsprüfungen (WP) auf dem Truppenübungsplatz Baumholder dar. Hier wechseln sich breite Asphaltstraßen mit welligen, verschleißintensiven Betonpisten ab, die durch die berühmten „Hinkelsteine“ – massive Betonpoller – begrenzt werden.
jarimattilatvalabild8.jpgDie erste Etappe am Freitag führte in zwei Schleifen durch die Weinberge an den Moselhängen. Dabei markierte Ford-Driver Latvala auf  der WP 1 die erste Asphalt-Bestzeit für den neuen Fiesta RS WRC und die erste der neuen WRC-Generation überhaupt. Doch dann setzte auf WP 2 Regen ein. Auf dem nassen Geläuf rächte sich die Entscheidung des Teams, die ersten drei WP mit der härteren Version des Michelin Pilot Sport Asphaltreifens anzugehen. Hirvonen büßte dadurch mehr als 30 Sekunden auf die Spitze ein. Am Nachmittag touchierte der Finne auch noch eine Mauer, beschädigte dabei die Aufhängung des Fiesta RS WRC und beendete die erste Etappe auf Platz drei. Ein Reifenschaden am Samstagvormittag kostete eine weitere Minute und Platz drei. Obwohl er die erste WP des Sonntags für sich entschied, konnte der 31-Jährige den Podestplatz für Ford nicht zurückerobern, den das Mini Cooper WRC-Team Sordo/Del Barrio überraschend eroberte. danielsordobild3.jpg
Malcolm Wilson, der Direktor des Werksteams Ford Abu Dhabi: Diese Ausbeute nicht das ist, was wir uns erhofft hatten. Wir kamen sehr zuversichtlich zur „Deutschland“ und legten einen starken Auftakt hin. Doch dann stellte sich ein Drama nach dem nächsten ein. Sobald wir problemlos fahren konnten, war ich mit dem Tempo unserer Autos sehr zufrieden. Wir haben unsere Pace im direkten Vergleich mit den Gegnern klar gesteigert, aber es gibt immer noch eine Menge zu tun. Diese Meisterschaft ist auf einem immens hohen Level, und du musst alles zu 100 % richtig machen, um zu siegen. Auf diesem Niveau kannst du dir in keinem Detail einen Fehler erlauben.“
Gerard Quinn, der Motorsport-Chef von Ford Europa, erklärte: „Das war die härteste Rallye, die das Team und auch ich persönlich je erlebt haben. Viele der Schwierigkeiten lagen außerhalb unseres Einflusses. Wir müssen dieses Wochenende jetzt abhaken und nach vorn schauen. Wir konzentrieren uns auf die verbleibende vier Rallyes und darauf, das Auto so weit zu verbessern, dass wir Siege einfahren können.“
Das Team M-Sport Stobart Ford freute sich über Platz sieben für Henning Solberg/Ilka Minor, Matthew Wilson/Scott Martin im einem weiteren Fiesta RS WRC des Teams wurden Elfte. Bei ihrem WRC-Debüt erreichten Aaron Burkart/André Kachel Platz 23, der wegen seiner herrlichen Drifts zum Publikumsliebling auserkorene Ken Block (USA; Monster World Rally Team) fuhr auf Rang 17.
vwpolowrcbild1.jpgDen VW-Testeinsatz bei der ADAC Rallye Deutschland – VW steigt ab 2013 ins WM-Programm ein – beendete das VW-Werksteam mit zwei Podiumsplätzen. Das Nachwuchsduo Hans Weijs Jr./Bjoern Degandt (NL/B) belegte jrweijsbild5.jpgden 2. Platz in der Super-2000-Kategorie. Ihre Teamkollegen Christian Riedemann/Michael Wenzel (Sulingen/Kaiserslautern) wurden Dritte und mit Rang 15 im Gesamtklassement das beste deutsche Team.

Insgesamt wurden im Ziel der Rallye Deutschland 48 Teams gewertet.

ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk: „Die ADAC Rallye Deutschland war auch in diesem Jahr wieder ein toller Erfolg. Dank der professionellen Arbeit unseres Organisationsteam verlief die Veranstaltung reibungslos. Ich habe mich sehr über die positive Stimmung für den Rallye-Sport, die hier überall in der Region spürbar ist, den hohen Anteil an Zuschauern aus dem Ausland und die Disziplin aller Besucher gefreut.“

Nächster Rallye WM-Lauf: Rallye Australien 8. bis 11. September 2011. Foto (7): P. Bohne

 

Ergebnisse Rallye Deutschland 2011:

servicehirvonenbild6.jpg1. Ogier / Ingrassia Citroën DS3 WRC 3:32.15,9 h, 2. Loeb / Elena Citroën DS3 WRC 39,8 s zurück, 3. Sordo / Del Barrio Mini John Cooper Works WRC 1.55,6 min zurück, 4. Hirvonen / Lehtinen Ford Fiesta RS WRC 2.43,7 min. zurück, 5. P. Solberg / Patterson Citroën DS3 WRC 3.48,0 min. zurück, 6. Räikkönen / Lindström Citroën DS3 WRC 7.24,6 min. zurück, 7. H. Solberg / Minor* Ford Fiesta RS WRC 7.45,9 min. zurück, 8. Araújo / Ramalho* Mini John Cooper Works WRC 9.29,8 min. zurück, 9. Van Merksteijn / Mombaerts Citroën DS3 WRC 10.01,6 min. zurück, 10. Kuipers / Buysmans Ford Fiesta RS WRC 10.09,0 min. zurück

 

WM-Wertung, 9 von 13 Läufen:

1. Sébastien Loeb Citroën 192 Punkte, 2. Sébastien Ogier Citroën 167, 3. Mikko Hirvonen Ford 156, 4. Jari-Matti Latvala Ford 96, 5. Petter Solberg Citroën 94, 6. Mads Östberg Ford 56, 7. Matthew Wilson Ford 40, 8. Kimi Räikkönen Citroën 34, serviceogierbild7.jpg
9. Henning Solberg Ford 32, 10. Dani Sordo Mini 23

WM-Teamwertung:

1. Citroën Total WRT 333 Punkte, 2. Ford Abu Dhabi WRT 242, 3. M-Sport Stobart Ford 105, 4. Petter Solberg WRT 83, 5. Ice 1 Racing 48, 6. Munchis Ford WRT 32, 8. FERM Power Tools WRT 22, 7. Team Abu Dhabi 20, 9. Monster WRT 9, 10. Van Merksteijn Motorsport 8

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